Essen, Essen und noch mehr Essen

Am Samstag haben uns die Mädels aus dem Labor in ein wundervolles, neues Abenteuer entführt. Wir wollten unbedingt mal was Traditionelles essen gehen. Traditionelles Essen gibt es in Sfax entweder zu Hause bei den Familien oder in der Medina. Da die Mädels meistens zu Hause gutes traditionelles Essen bekamen, hatten sie keine Ahnung, wo ein gutes Restaurant ist. Nach einem 30minütigen Spaziergang durch die Medina und mehrmaligen Fragen, hatten wir unser Ziel – ein kleines verstecktes Fischrestaurant – erreicht. Dieses kleine Zauberstück hätte man als normaler Tourist nicht gefunden. Oder wenn man vielleicht doch einmal falsch abgebogen wäre und davor gelandet wäre, hätte man sich nicht getraut rein zu gehen.

Da saßen wir nun also zwei blonde Mädels zwischen den Einheimischen und diskutierten über das heutige Essen. Wir entschieden uns einfach von jedem ein bisschen zu nehmen und uns alles zu teilen.

In jedem Restaurant bekommt man obligatorisch Baguette und Olivenöl mit einer scharfen Paste – Harisa. Es standen also von Begin an 2 komplette Baguettes und zwei Teller Ölivenöl auf unserem Tisch. Nach ca. 5 Minuten kamen 2 Teller mit verschiedenen Salaten und Pasten. Nach einer weiteren Minute kam dann ein Teller mit Meeresfrüchten in Knoblauchsoße. Eine weitere Minute weiter kamen 2 Teller mit frittierten gefüllten Taschen. Danach kamen noch 2 Teller mit gegrillten Doraden mit Pommes und zum Abschluss kam dann noch eine große Platte mit Spaghetti mit Meeresfrüchten.

All diese unglaublichen und gut riechenden Leckereien konnten wir jedoch nicht gleich anfangen zu verschlingen, da wir noch auf zwei weitere Mädels warten mussten, die noch eine Univeranstaltung hatten. Also saßen wir da und warteten und warteten und warteten. Nach gefühlten 10 Stunden waren sie dann endlich da und es konnte losgehen. Wie die Hyänen stürzten wir uns auf das Essen. Nach weniger als 20 Minuten sah der Tisch aus wie ein Schlachtfeld voller Krümel, Brotstücken, Schalen von Scampis, etc.. Fast alle Teller waren geleert. Nur die beiden Doraden lagen nahezu unberührt noch auf ihrem Tellern, doch es ging nichts mehr rein.

Essen 1

Essen 2

 

Essen 3

Essen 4

 

Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang gingen wir in ein Kaffee. Wir gingen die Stufen immer höher und über den Dächern der Altstadt erblickten wir wieder die Sonne.

Was für ein Ausblick. Nach dem Zauberstück mit dem Restaurant wurden wir in eine Oase über den Dächern der Stadt entführt. Von unseren Plätzen hatten wir genauen Blick auf die Moschee der Altstadt.

Bei dem obligatorischen Tee – der eher Zuckerwasser gleicht – philosophierten wir über Gott und die Welt im wahrsten Sinne des Wortes und deckten neben den Unterschiede auch Gemeinsamkeiten in unseren doch so verschiedenen Leben auf.

Es gibt einen Zeitpunkt, an dem sich Alltag einstellt – auch hier. Die Stadt ist Weitergehens bekannt. Wir wissen wo wir unsere Lebensmittel herbekommen, wir haben eine schöne kleine Boutique zum shoppen gefunden, wir wissen wie wir ein Taxi bekommen und kennen uns soweit in der Stadt aus, das wir nicht mehr verloren gehen können. An diesem Punkt ist es schwer die Stadt auf eigene Faust noch weiter zu erforschen. Mit trifft zum einen auf sprachliche Barrieren, da in der Altstadt vor allem arabisch gesprochen wird, aber auch auf kulturelle. Was ist eigentlich erlaubt – vor allem als Frau? Diese Barriere zu durchbrechen, haben die Mädels am Samstag durch den Besuch dieser beiden wundervollen Orte geschafft für uns zu durchbrechen. Wir wären an diese Orte nie allein gelangt. Durch diesen Tag haben wie die Seele der Stadt und der Tunesier noch mehr kennen gelernt.

Tee 1

Tee 2

Tee 3

Tee 4

Tee 5